Es war der amerikanische Kapitalist Henry Ford, der an das Entwicklungspotential Brasiliens glaubte und 1919 mit dem legendären Modell T zum ersten Autoproduzenten des Landes machte. So begann diese Geschichte, die von engagierten Fachleuten und großartigen Produkten geschrieben wurde, die helfen, den sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Fortschritt Brasiliens in den letzten 100 Jahren zu erzählen. So ist das Selbstbild von FORD die Geschichte seiner Präsenz im Land. Der Zusammenbau des Modell T begann – noch mit importierten Teilen – am 1. Mai 1919 in einem Schuppen in der Florêncio de Abreu Straße, im Zentrum von São Paulo.

Für diesen Montag (11.1.) kündigte FORD das Ende der Geschichte an: in diesem Jahr die Produktion von Fahrzeugen eingestellt und die drei Fabriken in Brasilien geschlossen. FORD wird mit dem Import von Autos, aus Argentinien und Uruguay, beginnen und hier ein Versuchsgelände und den Verwaltungssitz für Südamerika beibehalten. In Brasilien gibt es 6.200 Mitarbeiter. Es sollen ca. 5.000 Arbeitsplätze vernichtet werden.

Das älteste Werk in São Bernardo do Campo hatte der Automobilhersteller bereits 2019 abgeschaltet. (Verhandlungen dazu wurden erst im November 2020 abgeschlossen.) Seitdem hatte es Werke in Camaçari (BA), mit 4.000 Mitarbeitern, Taubaté (SP, mit 830) und Horizonte (CE, mit 470); letztere für Troller-Jeeps.

Die ersten beiden werden sofort geschlossen. “Ford ist seit über einem Jahrhundert in Südamerika und Brasilien präsent, und wir wissen, dass dies sehr schwierige, aber notwendige Maßnahmen sind, um ein gesundes und nachhaltiges Geschäft zu schaffen“, sagt Jim Farley, Präsident & CEO von FORD. Ihm zufolge bewegt sich das Unternehmen “hin zu einem agilen und schlanken Geschäftsmodell“.

In einer ersten Info der Gewerkschaft Força Sindical, erklärte deren Präsident Miguel Torres, die Verantwortung der Regierung, da FORD wegen der Corona-Pandemie hohe Beihilfen des Staates erhielt und deswegen jetzt keine Werkschließungen möglich wären (https://www.redebrasilatual.com.br/politica/2021/01/centrais-2021-vem-com-demissoes-inflacao-e-indefinicao-sobre-vacina-nao-podemos-aceitar/) … In Taubaté war gestern Abend eine Betriebsversammlung, aber über die Ergebnisse wurde nichts bekannt.

Weiter auf CUT-Homepage :

»Im Jahr 2020 verzeichnete FORD einen Umsatzrückgang von 39,2% und damit fast 11% mehr als der allgemeine Rückgang in der Automobilbranche. Dennoch kündigte das Unternehmen einen Investitionsplan von rund 580 Millionen US$ – umgerechnet 3,2 Milliarden R$ – in Argentinien bis 2023 an, um das neue Lkw-Modell Ranger zu produzieren. Die Schließung von Produktionseinheiten in Brasilien scheint ein Trend in der Branche zu sein. Vor weniger als einem Monat kündigte Mercedes Benz die Schließung eines Werks in Iracemápolis (SP) an, in dem 370 Arbeiter beschäftigt waren. Der Anstieg des Dollars, der den Import von Teilen für die Automobilmontage verteuert, wurde als ein entscheidendes Element für die Schließung von Aktivitäten angesehen.« (https://www.cut.org.br/noticias/ford-anuncia-fim-da-producao-de-veiculos-no-brasil-e-fechara-tres-fabricas-em-20-e7c)

Das Ende nach 100 Jahren: FORD gibt Schließung seiner Fabriken in Brasilien bekannt

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